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MIH: Ursache & Prävention von Kreidezähnen bei Kindern

Brüchige, schmerzempfindliche bleibende Zähne bei Kinder sind ein Phänomen, mit welchem behandelnde Zahnärzte relativ häufig konfrontiert werden. Doch: es steckt nicht immer Karies hinter diesen Symptomen. Im Gegenteil! Während die Anzahl der Karieserkrankungen circa seit den letzten 20 Jahren rückläufig ist, haben behandelnde Zahnärzte eine neue Erkrankung festgestellt, die immer häufiger diagnostiziert wird: MIH. Unter der Molaren Inzisiven Hypomineralisation versteht man eine Schwäche des Zahnschmelzes einzelner Zähne, was sich durch Verfärbungen und einem empfindlicheren Schmerz- sowie Heiß-Kalt-Empfinden widerspiegelt.

MIH tritt zumeist bei Kindern im Schulalter auf, alles zu den Ursachen, den Auswirkungen und der Prävention der sogenannten Kreidezähne erfahren Sie in diesem Blogartikel.

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Was genau ist MIH?

Unter der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation versteht man einen Zahnschmelzdefekt bei Kindern, betroffen sind zumeist die Backen- und Schneidezähne. Die zumeist betroffenen Stellen spiegeln sich im Namen wider: die Molaren (Backzähne) sowie die Inzisiven (Schneidezähne).

Auffällig ist, dass MIH kein Randphänomen mehr ist: die 5. Deutsche Mundgesundheitsstudie hat ergeben, dass mehr als 28 % Prozent der 12-Jährigen von MIH betroffen sind. Seit ihrer erstmaligen Entdeckung 1987 nimmt der Anteil der erkrankten Kinder von Jahr zu Jahr zu.

Doch was ist MIH nun genau? Der umgangssprachliche Name von MIH, nämlich Kreidezähne, verweist auf den Zustand der betroffenen Zähne: sie können porös und teils deutlich verfärbt sein, zumeist ist ein erhöhtes Schmerz- und auch Temperaturempfinden nachweisbar. Betroffene Kinder leiden teilweise unter Kauproblemen, zusätzlich wird das Zähneputzen erschwert, was weitere Folgeerkrankungen auslösen kann.

Wie entstehen die Kreidezähne?

Der Zahnschmelz gilt als die härteste Substanz des Körpers. Diese Eigenschaft verliert er bei einer MIH-Erkrankung. Im Vergleich zu gesunden Zähnen hat er nur etwa ein Zehntel deren Härte- Der Zahnschmelz bei Kreidezähnen enthält zu wenig Mineralien, insbesondere der Mangel bzw. das Fehlen des Minerals Hydroplaxit wirkt sich negativ auf den Zustand des Zahns aus. Stattdessen enthält der Schmelz zu viel Protein und Wasser.

Welche Symptome haben Kinder bei einer MIH-Erkrankung?

MIH-Erkrankungen lassen sich erst nach dem Durchbruch der Zähne nachweisen, auf einem Röntgenbild o.Ä. sind sie nicht zu erkennen. Dementsprechend sollten Eltern auf bestimmte Warnhinweise achten, um ggf. möglichst früh Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Krankheit zu unternehmen.

Erste Warnhinweise sind:

  • Verfärbungen auf den Zähnen, meist in gelblich-brauner Farbe mit scharfer Abgrenzung zum helleren Zahn
  • Schmerzen beim Zähneputzen und/oder Kauen sowie erhöhte Empfindsamkeit gegenüber Heißem oder Kaltem
  • Furchen auf der Zahnoberfläche
  • Das Fehlen sogenannter Zahnhöcker
  • Abgeplatzter Zahnschmelz

Je früher Sie beim Auftreten derartiger Symptome einen Zahnarztbesuch vereinbaren, desto eher können Maßnahmen zur Erhaltung der noch gesunden Zahnsubstanz eingeleitet werden.

Welche Ursachen haben Kreidezähne?

Bisher konnte nicht abschließend geklärt werden, welche Ursachen MIH hat. Klar ist, dass die Einlagerung von Kalium und Phosphat, die für die Härtung des Zahnschmelzes verantwortlich sind, gestört ist. Dieser Prozess beginnt bei Kindern bereits im Mutterleib, wodurch auch Erkrankungen der Mutter in der Schwangerschaft als mögliche Ursachen gelten.

Als mögliche Ursachen haben Forscher ins Auge gefasst:

  • Allgemeine Erkrankungen der Mutter während der Schwangerschaft
  • Erkrankungen des Kindes, u.a. Windpocken und Masern, während der ersten vier Lebensjahre
  • Komplikationen bei der Geburt, etwa Sauerstoffmangel
  • Antibiotikagabe innerhalb der ersten drei Lebensjahre
  • Vitamin-D-Mangel bei Mutter oder Kind

Weitere Forschungen beschäftigen sich mit dem Einfluss von Umweltgiften, Weichmachern etc. auf die Entstehung von Kreidezähnen. Für alle potenziellen Ursachen gilt, dass bisher keine als Ursache für MIH verifiziert werden kann.

Wie kann MIH behandelt werden?

Bisher wurde noch keine Behandlung zur Heilung einer MIH-Erkrankung gefunden. Vielmehr hat eine Therapie das Ziel, die gesunden Zähne zu erhalten und die weitere Ausbreitung zu verhindern. Durch regelmäßige Kontrolltermine sollen etwaige Veränderungen möglichst schnell erkannt werden. Zudem gilt es, die Schmerzen der erkrankten Kinder möglichst zu lindern. Durch einen Intensivprophylaxe kann die Krankheit früh erkannt werden, weitere Maßnahmen können eine Fluoridierung mit einem hochkonzentrierten Fluoridlack umfassen. Fissurenversieglungen können das Ausbreiten, etwa von Karies, auf den geschwächten Zähnen und der beschädigten Oberfläche verhindern. Auch Füllungen und Verkronungen können ähnliche Ergebnisse erzielen und sollen die weitere Ausbreitung der Krankheit verhindern. Ggf. kann ein betroffener Zahn gezogen werden, falls dieser irreparabel geschädigt ist.

Ihr Zahnarzt für Kinderbehandlung in Lingen – Dr. Dietzel

Wie bereits deutlich wurde, ist es bei MIH-Erkrankungen wichtig, etwaige Symptome möglichst früh von einem Zahnarzt überprüfen zu lassen. In der frühen Phase der Erkrankung lassen sich mit geringem Aufwand die Auswirkungen der Kreidezähne noch gut eindämmen. Je länger die Erkrankung unerkannt bleibt, desto komplexer wird die anschließende Therapie.

Verlassen Sie sich auf die Expertise des gesamten Teams der Zahnarztpraxis Dr. Dietzel in Lingen. Vereinbaren Sie gerne einen Termin oder rufen Sie uns an! Unser Team freut sich auf Sie und Ihre Fragen!

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