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Zahnunfall – was tun bei einem ausgefallenen Zahn?

Oftmals geht es schneller als gedacht – ein Unfall mit dem Rad, auf Glatteis ausgerutscht oder eine Unachtsamkeit beim Sport und schon ist der Zahn verletzt. Egal ob bei Erwachsenen oder Kindern, Unfälle sind, leider, unvermeidbar. Die gute Nachricht aber vorab: zumeist sind die Schäden geringer, als im ersten Schockmoment vermutet. Daher gilt es zunächst einmal, Ruhe zu bewahren! Insbesondere bleibende Zähne können häufig gerettet werden, gerade wenn Sie sich an eine gewisse Vorgehensweise halten. Was Sie nach einem Zahnunfall tun sollten, erläutern wir Ihnen gerne detailliert in diesem Blogartikel!

Was sollte man direkt nach einem Zahnunfall tun?

Egal wie der Unfall passiert ist und wie stark Ihr Zahn bzw. Ihre Zähne geschädigt wurden: bleiben Sie zunächst ruhig. Auch wenn Sie einen Unfall beobachten, können Sie mit einem überlegten Vorgehen Folgeschäden vermeiden oder zumindest minimieren. Machen Sie sich zunächst ein Bild vom Ausmaß der Verletzung, beruhigen Sie ggf. Ihr Kind bzw. die geschädigte Person und heben Sie vorsichtig die Lippe an. Etwaige Blutungen können mit einem Taschentuch, besser noch mit sterilem Verbandsmaterial gestoppt werden.

Auf keinen Fall sollten Sie prüfen, ob Zähne wackeln oder ob sich Zähne sogar zurückschieben lassen. Eine Kühlung von außen hilft dabei, erste Schmerzen zumindest zu lindern. Sollten ein Teil oder sogar der ganze Zahn ausgeschlagen worden sein, suchen Sie diese Bruchstücke. Das folgende Vorgehen ist entscheidend für die Heilungschance des Zahnunfalles.

Was macht man mit einem ausgefallenen Zahn?

Im besten Fall haben Sie sich auf einen Zahnunfall bereits vorbereitet: in jeder Apotheke oder im Internet können Sie eine sogenannte Rettungsbox erwerben. Diese ist mit einer besonderen Nährlösung gefüllt. In dieser Lösung können die Zellen der Zahnwurzelhaut, die besonders empfindlich sind, bis zu 48 Stunden überleben. Somit besteht ausreichend Zeit, einen Zahnarzt oder eine Notfallklinik aufzusuchen.

Egal ob der gesamte Zahn oder nur ein Stück herausgebrochen ist: fassen Sie den Zahn niemals an der Wurzel an! Greifen Sie ihn ausschließlich an der Krone. Andernfalls kann es zu einer dauerhaften Schädigung der bereits genannten Zellen kommen. Sollten Sie keine Rettungsbox zur Verfügung haben, können Sie den Zahn bzw. dessen Bruchstücke auch in einem Gefäß mit kalter H-Milch transportieren. Alternativ können Sie auch einen Behälter mit Kochsalzlösung oder im größten Notfall Frischhaltefolien verwenden. Als Näherungswert gilt: ist der Zahn länger als 60 Minuten trocken gelagert, ist er zumeist nicht reparabel.

Zahnunfall bei festen Zähnen

Sind Sie unserer bisherigen Empfehlung gefolgt, so sollten Sie nun mit dem Zahn bzw. den Bruchstücken schnellstens zum Zahnarzt. Hier gilt es nun zu prüfen, wie stark die Beschädigung ist.

  • Ein herausgebrochener Zahn wird zunächst gereinigt, im Anschluss wird zumeist die Wurzelspitze gekürzt. Ihr behandelnder Zahnarzt kann dann den Zahn wieder in das Knochenfach einsetzen, durch eine Schiene wird er zusätzlich fixiert. In einem Zeitraum von etwa 5-6 Wochen kann dieser Zahn wieder fest anwachsen.
  • Auch bei einem lockeren Zahn kommt eine Zahnschiene zum Einsatz. Diese wird mit einer Kunststoffmasse und Drähten mit den festen Nachbarzähnen verbunden. Nach etwa 2-3 Wochen ist der Zahn im Regelfall wieder festgewachsen, die Schiene kann entfernt werden.
  • Auch eingedrückte Zähne lassen sich mit einer korrekten Behandlung wieder heilen. Hierzu wird der Zahn über mehrere Wochen durch eine Kombination einer Zahnschiene mit einer Feder auf die Länge der übrigen Zähne gebracht. Eine finale Schienung verbleibt dann am Zahn, bis dieser wieder festgewachsen ist.
  • Sind nur Bruchstücke des Zahns abgebrochen, so kann Dentinkleber zum Einsatz kommen. Mit diesem kann das Bruchstück wieder auf den Zahn aufgebracht werden. Sollte dies nicht möglich sein, kann eine Füllung oder eine Krone das fehlende Stück Zahn ersetzen.

Sollte keine dieser Vorgehensweisen zielführend sein, muss ggf. über das Ziehen des Zahns bzw. dessen Bruchstücke nachgedacht werden. Moderne Implantate bilden eine hochwertige Alternative zum herkömmlichen Zahnersatz und sollten in einem derartigen Fall zum Einsatz kommen.

Zahnunfall bei Kindern – was gilt es zu beachten?

An dieser Stelle sollte direkt ein Gerücht aus der Welt geschafft werden: auch ein Zahnunfall bei den Milchzähnen sollte unbedingt von einem Zahnarzt begutachtet werden. Hat Ihr Kind sich bei einem Unfall den gesamte Milchzahn ausgeschlagen, so wird dieser im Regelfall zwar meistens nicht wieder eingesetzt. Dennoch sollte ein Zahnarzt diese Entscheidung treffen und den Schaden untersuchen. Der Grund für den Verzicht auf das Replantieren liegt in der dadurch möglichen Schädigung der Zahnkeime der bleibenden Zähne.

Der Fokus liegt somit bei der Untersuchung weniger auf dem Erhalt oder den Widereinsetzen des Milchzahns. Vielmehr wird geprüft, ob eine Verletzung am Kieferknochen oder Weichgewebe vorliegt. Dies könnte letztlich Folgen für die bleibenden Zähne haben.

Was muss nach dem Zahnarztbesuch beachtet werden?

Nachdem die medizinische Versorgung sichergestellt ist, sollten Sie bedenken, dass es sich ggf. um einen Unfall gehandelt hat, den Sie Ihrer Versicherung melden sollten. Ihr behandelnder Zahnarzt wird den Unfall und die Behandlung in Ihre Patientenakte eintragen. Sollten Spätfolgen auftreten, ist somit eine genau Dokumentation gewährleistet. Achten Sie in den Wochen nach dem Unfall unbedingt auf eine ausführliche Zahnhygiene, um ggf. Entzündungen oder Ähnliches zu vermeiden. Sollten plötzlich wieder Schmerzen auftreten, gehen Sie bitte unverzüglich zu Ihrem Zahnarzt!

Professionelle Hilfe bei eine Zahnunfall – Dr. Dietzel in Lingen

Sie haben noch weitere Fragen zum Thema Zahnunfall und wie Sie am besten vorgehen? Rufen Sie uns gerne unter der Nummer 0591.96622452 an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@drdietzel.com. Wir helfen Ihnen im Notfall professionell und schnell weiter!

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